Donnerstag, 21. Juli 2011

Mittwoch: ein :-) und ein :´( Auge

Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch war leider auch nicht der Renner. Die Sauerstoffzufuhr über das Beatmungsgerät musste erhöht werden, wie auch das Medikament um den Blutdruck vertretbar zu halten. Als wir heute Morgen dann eintrafen, hatten sich de Ärzte und Professoren bereits beratschlagt und informierten uns, die auf Freitag verschobene Knochenmarkpunktion doch heute noch durchzuführen um heraus zu finden, ob eine Intensivierung der Intensivbetreuung gegenüber Karoline noch gerechtfertigt werden kann. Die folgenden Stunden waren so gut wie nicht mehr erträglich vor Anspannung.

Nun zum :-) Auge:
Um 16:30 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass im Knochenmark von Karoline weder "schlechte" noch gute Blasten zu finden waren. Die letzte Chemotherapie (mit neuem Mittel) konnte die resistenten Blasten doch angreifen. Ein Teil der Probe wurde auch sofort weiter an ein Spezialinstitut geschickt um bis ins allerkleinste Detail überprüft zu werden. Die "Rettungszellen" von Alissa haben sich im Knochenmark eingenistet, sind aber noch nicht aktiv. Rechnerisch sollte dies gegen Freitagabend - Samstag der Fall sein. Unter den derzeitigen Umständen und durch die vielen Medikamente welche dieses Effekt ggf. auch noch etwas ausbremsen, muss u.U. auch noch bis Montag/Dienstag gewartet werden.
Wie auch immer, es war eine unwahrscheinliche Erleichterung und die Anspannung konnte ein klein wenig weichen, denn es ist ein klitze kleiner Schritt nach vorne - in die richtige Richtung.

Das :´( Auge:

Die Situation bleibt weiterhin sehr kritisch. Unser Hauptaugenmerk liegt noch immer auf der angeschlagenen Lunge. Die Atmung macht uns weiterhin sehr große Sorgen. Dazu kommt nun noch, dass man in den gestern angefertigten Blutkulturen auch noch Bakterien gefunden hat ==> sprich Blutvergiftung :-(
Dieser Befund verschärft die ganze Lage natürlich nochmals ungemein.

Dann der Schock:
um ca. 20:00Uhr hatten die Stationsschwestern und wir begonnen, Karoline wie immer alle 4 Stunden in eine andere Position zu legen um weitere Druck,- und offene Wundstellen zu vermeiden. Plötzlich steigt die Herzfrequenz auf über 215 Schläge pro Minute und macht keine Anstalten wieder zu fallen. Innerhalb von Sekunden waren der Arzt und weitere Schwestern bei Karoline. ==> Vorhofflimmern !!!!!!!
Der erste Versuch mit Medikamenten dies unter Kontrolle zu bekommen schlug fehl. Somit musste sie mit dem Defibrillator 2x ansetzten um die Frequenz wieder in die richtige Bahn zu bekommen, was ihnen damit auch wieder gelungen ist. Was sich in diesen Minuten in unseren Köpfen abgespielt hat läßt sich nicht wirklich beschreiben.

Diese Momente unterstrichen nochmals die Aussage der Ärzte, dass wir derzeit nur von einem Tag zum nächsten denken/hoffen können.

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal die Gelegenheit ergreifen den Mitarbeitern der Intensivstation und der "K1" mit allem Respekt ein riesiges Lob auszusprechen. 24 Stunden am Tag / 8-10 Stunden pro Schicht liefern alle, von der Schwester bis zum Oberarzt dort einen richtig Klasse Job ab. So viel Fürsorge und
Einfühlungsvermögen in den Patienten haben wir noch nicht gesehen.  Vielen Dank !!!

Das war der heutige Tag mit sehr viel Emotionen und unwahrscheinlicher nervlicher Belastung für alle. Aber wir geben nicht auf und versuchen Karoline mit allem was in unserer "kleinen" Macht steht zu unterstützen. Denn sie kämpft wie verrückt, diese sch...  Leukämie los zu werden.

Schlaf gut mein Schatz und gib bitte nicht auf,  .............................